Die Bembel


Die Bembel wurden bemalt von:
Nr. 1-3 Rolf Haesters
Nr. 4-7 Heinrich Bettenbühl
Nr. 8 Irmgard Bettenbühl
Nr. 9-12 Carl R. Veit
Nr. 13-25 Willi Girold
Nr. 26 Michael Kraus
Nr. 27-41 Willi Girold

Was ist ein Bembel?
Ein Bembel ist ein Gefäß das vom Töpfer aus Ton in Handarbeit geformt
wird und bei 1200 - 1300°C im Brennofen gebrannt wird.
Die Salzglasur bekommt das Steinzeug in dem beim Brennvorgang Kochsalz von
oben in den Brennofen hinein geschüttet wird. Durch einen chemischen Prozess
verbindet sich das Salz mit der Keramik und wird dadurch wasserdicht,
lebensmittelecht, geschmacksneutral, Mikrowellen geeignet, Backofen geeignet.
Anschließend erhält der gebrannte Bembel seine blaue Bemalung.
Deshalb ist an sich schon jeder handgefertigte Bembel ein Unikat.
Jetzt wird aber der Bembel von unserem Art-Direktor (Willi Girold) noch einmal veredelt.
Die jeweilige "Miss Bembel" darf bestimmen welches Motiv auf ihren Bembel gemalt werden soll.
Dadurch wird jeder handbemalte "Miss Bembel" Bembel noch wertvoller.
Man kann sagen; "solch ein handbemalter Bembel ist Weltweit einzigartig".
Hier noch ein nicht unwesentlicher Hinweis!
Aus dem Westerwald kommt der reinste und hochwertigste Ton der in Europa abgebaut wird.
Seit der Zeit der Urnenfeldkultur, etwa ab 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung,
läßt sich keramisches Arbeiten im Raum Westerwald belegen.
Fundstücke aus dem Mittelalter weisen bereits eine Art Proto - Steinzeug,
also dicht gebrannte Ware nach.
Ab etwa Mitte des 15. Jahrhunderts ist die Salzglasur belegt:
Bei hoher Temperatur in den Ofen geworfen verbindet sich der Natriumanteil
des Koch-Salzes mit dem Quarz des Scherbens zur typisch grauen,
glänzenden Westerwälder Salzglasur.
Tonabbau in Arborn-Westerwald

Im Juni 2011 hat eine Abortnung der Keramikabteilung des Thäler-Kerbe-Verein
in Höhr-Grenzhausen (Westerwald) die extra angefertigten Kordelbecher abgeholt.
Bild links oben:
Fährt man in Höhr Grenzhausen die Straße zum Keramikmuseum hoch,
dann sieht man diese Keramik auf dem Mauersims des Museums stehen.
Bild oben rechts und Bilder darunter:
Auf dem Alexanderplatz steht diese große Vase, worauf zu lesen steht;
"Den Keramik Schaffenden Der Stadt Gewidmet Von Freunden Und Bürgern
Von Höhr-Grenzhausen Im Jahre 2006"

Ein kleiner Ausschnitt vom reichhaltigen Angebot was alles machbar ist.

Der Chef der Firma Girmscheid "Werkstätte für Salzglasur" in Höhr Grenzhausen.
Im Ofen liegt noch das Salz das später beim Brennen zugeführt wird.

In den Händen hält Keramikmeister Joachim Ermert die neuen Kordelbecher.
Kordelbecher deshalb, weil anschließend von den Mitgliederinnen des Vereins,
oben am Becherrand, durch zwei Löcher, eine blaue Kordel durchgezogen wird.
So kann man den gefüllten Becher um den Hals hängen, man hat dann die Hände frei,
um eine auf dem Holzkohlegrill gebratene Brat- oder Rindswurst zu essen.

Hier noch ein kleiner Tip:
Wer seine Becher die er Zuhause stapelt mitbringt, hilft dem Verein.
Die Kordelbecher werden nicht in Massen gekauft sondern in begrenzter
Stückzahl, sind daher schnell verkauft.
Das ist kein Kordelbecher sondern das Zeichen des Thäler Bürgermeister

Das Emblem des Thäler Bürgermeisters des Jahres 2000 Horst Neugebauer

So sehen die begehrten Kordelbecher aus

So praktisch kann man den Kordelbecher handhaben.

Heute am 3.April 2016 war ich im Stadtteil Höhr in Höhr-Grenzhausen.
Anlässlich der Ausstellungen "Höhr-Grenzhausen brennt" wo alle Keramikhersteller ihre Werkstadt
für die Besucher geöffnet haben, konnte man den "Kannenbäckern" beim Arbeiten über die
Schulter sehen. Ausserdem war verkaufsoffener Sonntag.

Was entdeckten meine entzündeten Augen....die Keramik für die diesjährige Thäler Kerb.

Hier stehen die normalen Becher und die Kordelbecher als Rohlinge
und warten darauf dass sie mit der bekannten Salzglasur im Ofen gebrannt werden.

Nicht berühren, weil sie noch sehr empfindlich sind.

ich will auch einen Kordelbecher..plärr...plärr.....
